Was mich bewegt

Strukturwandel bedeutet mehr als nur Industriearbeit neu zu organisieren oder CO2-Emissionen zu reduzieren. Es geht um eine Zukunft für alle – eine Modellregion, in der Dinge ausprobiert werden, in der Fehler gemacht werden dürfen, um zu lernen und weiterzukommen. Lausitz bedeutet Lauschen: Hinhören, was kommt, neugierig sein auf die Zukunft, Gestaltbarkeit an jeder Ecke erkennen und nutzen.

Wir haben so viele Möglichkeiten, doch die neuen Generationen kennen diese Leichtigkeit nicht mehr. Ihre Realität ist von Ängsten geprägt, die wir in unserer Jugend nicht kannten. Krieg, Klimakatastrophen, unberechenbare politische Machthaber und Superreiche, die sich Einfluss erkaufen – das ist die Welt, die Jugendliche heute erleben. Sie wachsen in einer Zeit auf, in der Unsicherheiten dominieren, und wir als Erwachsene müssen lernen, unsere eigene Rolle darin zu reflektieren.

Deshalb müssen wir gemeinsam Vorbilder sein. Wir müssen zeigen, dass Diskurse auch ohne Unterdrückung möglich sind, dass Transformation nicht nur ein ökonomischer oder ökologischer Wandel ist, sondern auch ein gesellschaftlicher. Strukturwandel und Just Transition bedeuten, Räume zu schaffen, in denen Menschen miteinander sprechen, streiten, Lösungen finden und gemeinsam gestalten können.

Unser Ziel muss es sein, Werte zu vertreten, die weit über unsere Region hinausstrahlen. Es gibt unzählige Regionen weltweit, die noch viel extremere Geschichten durch Kohleabbau und dessen Folgen erleben. Doch wir haben hier in der Lausitz die Ressourcen und die Möglichkeit, ein Vorbild zu sein – eine Blaupause für eine Zukunft, in der Wandel nicht Angst macht, sondern inspiriert.

Foto: Marcel Schröder